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Sichtlich gelöst hielt Patrick Mahomes seine Tochter im Arm, seine Frau Brittany drückte ihm einen Kuss auf die Wange. In der riesigen Siegertraube auf dem Rasen feierte der Superstar der NFL seinen dritten Titel in den vergangenen fünf Jahren. Travis Kelce, der Tight End der Chiefs, weinte einige Meter entfernt und wurde von seinem Trainer Andy Reid fest umarmt. Auch seine Partnerin Taylor Swift eilte aus der Loge hinunter auf das Feld.
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Die Kansas City Chiefs gewannen einen hochdramatischen 58. Super Bowl. Im NFL-Finale in Las Vegas bezwang der amtierende Meister die San Francisco 49ers erst in der Verlängerung 25:22 (3:10, 19:19). Mahomes überragte mit insgesamt 333 Yards und zwei Touchdowns. Seine Nervenstärke in der Verlängerung ermöglichte die Titelverteidigung. Dafür wurde Mahomes zum dritten Mal zum wertvollsten Spieler im Super Bowl (MVP) gewählt.
„Die Jungs waren großartig. Unsere Verteidigung hat einen überragenden Job gemacht“, sagte Andy Reid, Trainer der Chiefs und deutete auf die Spieler unter dem Siegerpodest. Dann trat Mahomes mit der Trophäe in der Hand ans Mikrofon. „Das Spiel war wie die Saison. Unser Defensive hat uns im Spiel gehalten. Ich kann es nicht glauben“, so der Quarterback. „Es bedeutet mir die Welt, dass meine ganze Familie hier ist.“ Kelce, der auf 93 Yards kam, flippte bei der Siegerehrung völlig aus und schrie mehrmals „Viva Las Vegas“ ins Mikrofon. Freundin Swift klatschte auf dem Rasen stolz Beifall.
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Vor dem Spiel hatte Reba McEntire die amerikanische Hymne gesungen. Zu den letzten Klängen der Country-Sängerin rauschten dabei die Thunderbirds, die berühmte Kunstflugstaffel der Air Force, über das Allegiant Stadium. Kansas Citys Chris Jones rührte dies zu Tränen. Sein Team gewann dann auch den Münzwurf und eröffnete das Spiel mit einem Kick. Der erste Angriff gehörte San Francisco.
Es deutete sich gleich zu Beginn eine Defensiv-Schlacht an
Das Team um Brock Purdy startete jedoch denkbar schlecht. Im ersten Drive verloren die 49ers den Ball beim dritten Pass des Abends, George Karlaftis stürzte sich auf das Leder – Ballbesitz für den amtierenden Meister. Doch auch für Patrick Mahomes war der erste Angriff nach wenigen Yards vorbei. Es deutete sich eine Defensiv-Schlacht an.
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Während Purdy, der beim Draft 2020 als letzter Spieler an Position 262 in die Liga gekommen war, in seinem ersten Super Bowl viel Applaus von den Rängen bekam, wurde sein Gegenüber Mahomes wie die anderen Chiefs auch ausgebuht. Schon vor dem Spiel war Kansas City mit Buhrufen bedacht worden, im ersten Viertel heizte dann noch Quarterback-Legende Joe Montana den Fans aus San Francisco ein. Die ersten Punkte des Spiels besorgte Jake Moody, Kicker der 49ers, zu Beginn des zweiten Viertels. 3:0 für die Kalifornier.
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Die Chiefs kamen gegen die aggressive Verteidigung ihres Gegners in der ersten Hälfte nicht zurecht. Ein Pass von Mahomes über 53 Yards brachte im zweiten Viertel zwar viel Raumgewinn, doch kurz vor San Franciscos Endzone verlor Isiah Pacheco auf dem Weg zum Touchdown den Ball. Travis Kelce regte sich über eine Entscheidung von Andy Reid dermaßen auf, dass der Tight End seinen Trainer am Spielfeldrand anrempelte und von Mitspielern zurückgehalten werden musste. Überhaupt war die Stimmung auf dem Rasen hitzig, immer wieder kam es zu Rangeleien.
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Kelces Partnerin, Pop-Superstar Swift sah aus einer Loge im Stadion zu, nachdem sie zwei Stunden vor Beginn in der Arena angekommen war. Die NFL veröffentlichte ein Video der 34-Jährigen auf X und verkündete die Ankunft der Freundin von Chiefs-Profi Travis Kelce. „Taylor Swift ist hier mit Ice Spice und Blake Lively“, hieß es zu dem Video.
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Als Swift und ihre Begleiterinnen während „America The Beautiful“ (gesungen von Post Malone) auf den riesigen Leinwänden eingeblendet wurde, ging ein Raunen durch das Stadion. Als sie später vor aller Augen ein Bier in einem Zug verschwinden ließ, waren auch Buhrufe zu hören. Neben Swift waren auch andere Stars wie Basketballer LeBron James, Schauspieler Leonardo DiCaprio oder Sänger Justin Bieber im Stadion.
Unten auf dem Rasen erzielte San Francisco Minuten vor der Pause den ersten Touchdown der Partie. Christian McCaffrey lief mit dem Ball in die Endzone. Der Running Back hatte damit im sechsten Play-off-Spiel in Folge einen Touchdown vorzuweisen. Nach dem erfolgreichen Extrapunkt führten die 49ers 10:0. Kurz vor der Halbzeit gelangen Harrison Butker per Field Goal immerhin noch die ersten drei Punkte des Meisters.
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Nach der Halbzeitshow ein ähnliches Bild. Mahomes fand mit seiner Offensive kaum ein Mittel gegen die Verteidigung der Kalifornier und warf zu allem Überfluss auch noch eine Interception. Die Freude bei den 49ers wurde aber schnell getrübt: Wide Receiver Deebo Samuel musste nach einer Verletzung zwischenzeitlich aus dem Spiel. Fünf Minuten vor Ende des dritten Viertels reichte es für die Chiefs erneut nur zu einem Field Goal durch Butker. 6:10 aus Sicht von Kansas City.
Mahomes behält die Ruhe
Ein Fehler von Darrell Luter ließ das Momentum in Richtung Kansas City kippen. Der 49ers-Profi bekam einen Punt der Chiefs an die Hacke, Jaylen Watson eroberte den Ball zurück. Superstar Mahomes tat im Anschluss das, was man von einem amtierenden Meister erwarten kann. Der Quarterback warf den Ball über 16 Yards zu Marquez Valdes-Scantling in die Endzone. Der erste Touchdown war gleichbedeutend mit der ersten Führung für Kansas City in diesem Spiel.
Während sein Gegenüber Purdy nun ein wenig beeindruckt von seinem ersten Finale schien, behielt Mahomes einmal mehr die Ruhe. In alle seinen bisherigen vier Super Bowls hatte der 28-Jährige mit seinem Team einen zweistelligen Rückstand aufholen müssen. Doch das Spiel war lange nicht entschieden. Purdy warf, McCaffrey lief und George Kittle fing im Schlussviertel, bis San Francisco es wieder bis kurz vor die Endzone der Chiefs geschafft hatte. Dort drehte sich Jauan Jennings nach einem Purdy-Pass um seinen Gegenspieler zum Touchdown. Den Extra-Punkte-Versuch blockte Kansas City mit vereinten Kräften. 16:13 für San Francisco.
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„Es ist noch ein langer Weg, ich habe nicht einmal die Hälfte geschafft“, hatte Mahomes vor dem Super Bowl gesagt, als er angesprochen wurde auf die sieben Titel von Quarterback-Legende Tom Brady. Man könne ihn in 15 Jahren noch einmal Fragen. In Las Vegas tat Mahomes alles für seinen dritten Sieg, fand im Schlussviertel kurz vor der Endzone aber keine freie Anspielstation. Chiefs-Trainer Reid entschied sich bei noch fünf fehlenden Yards gegen das Risiko eines vierten Versuches und ließ Butker per Field Goal ausgleichen.
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Im Gegenzug behielt auch 49ers-Kicker die Nerven und brachte seine Mannschaft knapp zwei Minuten vor dem Schluss 19:16 in Führung. Nun waren alle Augen auf Mahomes gerichtet. Die Spannung im Stadion war auf dem Höhepunkt. Ein langer Pass auf Kelce brachte Kansas City zehn Sekunden vor dem Ende dicht an einen Touchdown heran. Doch der letzte Pass von Mahomes auf seinen kongenialen Partner kam nicht an. Butker glich per Field Goal zum 19:19 aus. Verlängerung. Beide Teams hatte nun in jedem Fall einen Angriff, um zu punkten.
Das Drama spitzte sich zu, als San Francisco in der Extra-Zeit trotz aussichtsreicher Position, für die vor allem McCaffrey verantwortlich war, nur ein Field Goal zum 22:19 gelang. Zuvor war Purdys letzter Pass in die Endzone einige Zentimeter zu hoch geraten. Nach dem Offensiv-Spektakel im vergangenen Jahr, als die Chiefs die Philadelphia Eagles 38:35 schlugen, war Kansas City also Teil eines weiteren dramatischen Finales.
Mahomes hielt dem Druck stand, führte sein Team über das Feld und fand drei Sekunden vor Ende der Verlängerung Mecole Hardman, der zum Sieg in die Endzone lief. Augenblicke später rannte Mahomes jubelnd durch den Konfettiregen. Nun ist er einen weiteren Sieg an Brady herangerückt.
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